42. Woche 2012 - zweiter Teil -

"An Tagen wie diesen . . .

. . .wünscht man sich Unendlichkeit. An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit, wünsch ich mir Unendlichkeit."

Schon mal im Radio gehört - diesen Song von den Toten Hosen? Schon mal dem Text gelauscht und überlegt, an welchen Tagen man sich zu solch einem Gefühlsausbruch hinreißen ließe? Wir wissen es!

Wir haben nun eine Woche lang grandioses Spätsommerwetter erlebt mit 25 Grad im Schatten und Sonne satt von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Jeden Tag sind wir gewandert, bis die Beine brummten. Manchmal ging's ordentlich bergauf zum nächsten Gebirgskamm, manchmal ging's geradeaus auf unbekannten Wegen direkt auf die Berge zu und hin und wieder ging's steil bergab mit Drahtseilsicherung.

Schon morgens sind wir mit unserem Bergbahn-Ticket mit einer der Seilbahnen gen Himmel geschwebt.

Gegen Mittag gönnten wir uns in der Höhe ein Nickerchen im Liegestuhl und ansonsten waren wir auf den vielenWanderwegen der Fellhorn-Region meist sprachlos unterwegs.

Die Aussicht war einfach umwerfend!

Der Mensch im Allgemeinen (und der Womo-Fahrer im Besonderen) neigt ja zu Sparsamkeit. Oder sagen wir es einmal anders: Menschliches Handeln wird vielfach geleitet und bestimmt von Preisschildern. Wenn auf der Anzeige der Seilbahn steht, daß der Mensch für eine Berg- und Talfahrt zwischen 20 und 30 € hinblättern muß, dann macht dieser es schweren Herzens meist null bis ein Mal.

Da uns aber der Wettermann glaubhaft versichert hatte, daß uns in den Bergen "Tage wie diese" bevorstehen würden - und zwar ohne Ende in Sicht - bissen wir einmal in den sauren Apfel, kauften uns ein 14 Tage-Ticket (95 €) für sämtliche Bergbahnen in und um Oberstdorf und fuhren seither gefühlsmäßig "gratis" in die Höhe. Wir mußten lediglich die Karte am Drehkreuz an den Sensor halten und schon eröffnete sich uns eine grandiose Bergwelt, ohne daß wir ein Portemonnaie zücken mußten.

So fuhren wir zum Beispiel mit der Gondel zur Bergstation der Kanzelwandbahn und schauten uns erst einmal um. Wohin sollte die Wanderung gehen?

In greifbarer Nähe zeigte sich die imposante Kanzelwand.

Da waren sogar Menschen ganz oben am Gipfelkreuz!

Wäre doch gelacht, wenn wir nicht auch dorthin gelangen könnten . . . .

Am nächsten Tag wollten wir auch noch den Gipfel des Fellhorns besteigen.

Mit der Bergbahn zur Mittelstation, dann keuchend bis hinauf zum Kamm, der die Grenze zwischen Deutschland und Österreich bildet und dann immer auf dem Grat entlang bis zum Gipfelkreuz.

Von dort schauten wir dahin zurück, woher wir gekommen waren. Sind wir wirklich über diese Felsen gekraxelt? Man glaubt es kaum. Links sieht man die österreichische Seite mit dem Kleinwalsertal.

Heute nun sind wir viele Kilometer auf dem Grenzgrat über Schlappoltkopf und Söllerkopf gewandert und haben aus knapp 2000 m Höhe die Herbstfärbung tief unten bewundert.

Sonst sind wir immer am Nachmittag von den Talstationen der Seilbahnen mit dem Bus zurück nach Oberstdorf gefahren. Doch auch die Wege im Tal sind sehr reizvoll und so liefen wir an diesem Sonntag ganz bis zu unserem Phoenix zu Fuß nach Hause.

Wir konnten einfach nicht genug bekommen von den Farbspielen der Natur, der goldenen Sonne und der klaren Luft. (Auch wenn wir jeden Abend mit sakrischem Muskelkater kämpfen . . .)

Fazit:
"An Tagen wie diesen....
erleben wir das Beste, und kein Ende ist in Sicht"
(Liedtext der Band: Die Toten Hosen)


 

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