34. Woche 2012

Kommt der Sommer spät, bleibt er, bis er geht

Als wir noch von Afrika aus den Wetterbericht in Deutschland verfolgten, waren wir uns sicher, daß der Sommer einfach warten will, bis wir wieder zurück sind. Und tatsächlich ist es so gekommen.

In der letzten Woche wurden wir mit ganz viel Sonne verwöhnt und konnten windstille Tage am Meer genießen. In Sankt Peter-Ording fühlte man sich wie am Strand von Rimini. Sonnenhungrige Touristen bevölkerten die Flachwasserzone und gegen Abend bummelten entspannte gut gelaunte Menschen über die Promenade oder versammelten sich bei Gosch auf der Seebrücke.

Wir lauschten den verschiedensten Jazzbands beim Open-Air-Festival mit einem alkoholischen Kaltgetränk in der Hand und hörten in diesen lauen Sommernächten den Ruf des Bettes nur sehr gedämpft.
Wir erinnerten uns an den weisen Spruch eines Unbekannten: "Genieße das Leben ständig, denn du bist länger tot als lebendig!"

Aber wie immer im Leben, muß man aufhören, wenn es am schönsten ist. Nach gut drei Wochen SPO sind wir weitergezogen, um der Realität wieder einmal ins Auge zu sehen. Unsere TÜV-Plakette hatte nämlich die falsche Farbe. Wir hätten bereits im Mai eine neue besorgen müssen - aber da waren wir ja gerade in Mombasa!

Also fuhren wir mit gemischten Gefühlen beim Technischen Überwachungsdienst Nord - Zweigstelle Heide - vor. Wenn man bedenkt, aus wie viele Teilen so ein Fahrzeug besteht und wenn man weiß, daß unser geliebter Phoenix mittlerweile schon neun Jahre auf dem Buckel hat, dann ist man doch sehr erleichtert, wenn nur ein kleiner Kurzschluß in den Rückfahrscheinwerfern diagnostiziert wird. Dieser Mangel konnte schnell behoben werden und schon gab's eine Plakette bis zum nächsten August. Seit einiger Zeit wird nämlich nicht mehr zurückdatiert, wenn man den TÜV-Termin überzieht!

Auch gut!

Frohen Mutes gingen wir die nächsten Termine auf unserer Liste an. Wenn wir schon einmal im Norden sind, dann wollen wir am liebsten alles auf einmal erledigen. Mehrere Verwandtenbesuche trugen nicht gerade zu einer schlankeren Linie bei. Der Zahnarzt hatte ein Erinnerungskärtchen geschickt und sich damit ganz oben auf unsere To-Do-Liste katapultiert.

 Unsere liebe Usi durfte ihre Frisörschere schwingen und bei unseren besten Freunden Heinz und Regina wollten wir den Briefkasten leeren. Wenn wir dort schon unsere Meldeadresse haben, dann muß man sich ja mindestens einmal im Jahr dort blicken lassen. Außerdem hatte Regina uns mit der Aussicht auf Senfeier angelockt und dieser Versuchung konnten wir natürlich nicht widerstehen.

Auch die Carthago-Fahrer Mari und Ecki trafen wir zu einem fröhlichen Wiedersehen. Natürlich waren auch sie virtuell in Afrika immer dabei gewesen, doch bei einem Gläschen Wein und Bier konnten wir den ganzen Afrika-Staub noch einmal so richtig herunterspülen.

Das war also unsere Woche: Nicht viel passiert und doch immer beschäftigt gewesen, liebe Menschen getroffen sowie gnädige TÜV- und Zahnprüfer und endlich richtig angekommen in Deutschland und der Realität.
Nun sind wir also wieder auf Tour!

Fazit: → "Das Reh springt hoch, das Reh springt weit, wieso auch nicht es hat ja Zeit."


 

Nach oben