Sonntag, 24. Juni 2012

52. Etappe: Namutoni - Okaukuejo 155 Kilometer

Von Wasserloch zu Wasserloch

Wer meint, wir seien hier auf einer gemütlichen Urlaubsfahrt, der hat sich schwer getäuscht. Wieder klingelte der Wecker schon vor 6 Uhr, denn die Tore unseres Übernachtungscamps öffneten sich bei Sonnenaufgang und das war heute um 6:25 Uhr.

Da wir auch nach so vielen Safaritagen immer noch nicht genug bekommen können vom „Tiere gucken", fuhren wir mit leerem Magen los, um an einem Wasserloch zu frühstücken. Unsere Transportmethode, das Wohnmobil, macht's möglich. So konnten wir mit einem Auge die hungrigen Schakale beobachten und mit dem anderen den Spiegeleiern in der Pfanne beim Braten zusehen.
Ein kräftiges Frühstück mit Tee und Kaffee konnte nicht schaden, denn bei 2 Grad Minus in der Früh mußte der Körper erst einmal auf Schwung kommen.

Auf der 132 Kilometer langen Tagesetappe zum nächsten Camp reihte sich heute ein Wasserloch ans andere und wir fuhren sie fast alle an. Schließlich konnte man nie wissen, welche Tiere gerade Durst hatten. Als erstes kam gleich eine Löwin vorbei, um guten Morgen zu sagen.

Ein paar Ecken weiter hatte es sich ein ganzes Rudel im Sand gemütlich gemacht.

Am nächsten Wasserloch trafen wir eine große Zebraherde, die sich ausgiebig erfrischte. Diesen hübschen Tieren hätten wir stundenlang zuschauen können aber es dauerte nicht lange und sie waren plötzlich alle verschwunden.

Am Waldrand entdeckten wir den Grund für ihre Eile. Wenn sich eine Elefantenherde nähert, ziehen sich alle anderen Tiere respektvoll zurück.

Nicht so unsere La Stradas. Sie bleiben ruhig stehen und harren der Dinge. Nachdem wir den Dickhäutern ausgiebig beim Wassertanken zugesehen hatten, trauten wir unseren Augen kaum, als die ganze Herde direkt auf uns zukam. Elefanten gehen nämlich auf ihren angestammten Pfaden, egal was sich ihnen in den Weg stellt. Da kann man nur sagen: „Glück gehabt, daß wir nicht zwei Meter weiter hinten geparkt haben...!"

Nach dieser „Begegnung" fuhren wir weiter bis ganz hinein in die Etosha Pfanne. Auf diesem ausgetrockneten Salzsee fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Wir wissen nicht, wohin Kuga-Chef Olaf seine nächste Camp Challenge plant aber dies könnte das Startbild sein für eine geführte Wohnmobil-Tour zum Mond.

Dementsprechend gezeichnet sehen die Fahrzeuge mittlerweile aus. Olaf kann das alles nicht schocken. Er freut sich, daß die Camp Challenge nun schon über 100 Tage unterwegs ist und bisher alles nach Plan verläuft.

Der weiße Sand sitzt bei unseren Wohnmobilen in jeder Ritze. Manchmal fluchen wir mehr oder weniger leise und putzen dann mehr oder weniger gründlich. Das Peggy-Team wurde heute sogar von einer Windhose angegriffen. Kein Wunder, daß Christl am Abend den Wischlappen gar nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Dabei gab es auch nach Einbruch der Dunkelheit noch genug Tiere zu sehen. Die Camps im Etosha Nationalpark haben nämlich alle ein beleuchtetes Wasserloch. So kann man nach Sonnenuntergang noch auf Fotosafari gehen. Die Tierbeobachtung bei Dunkelheit ist besonders eindrucksvoll. Wenn man schweigend am Wasserloch sitzt, gebannt ins Dickicht starrt und dann plötzlich Elefanten wie aus dem Nichts erscheinen, ist das Gänsehaut-Feeling pur.


 

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