Sonntag, 19. Mai 2013

Fahrtag: Neunkirchen am Brand - Wörlitz 324 Kilometer, sonnig 25 Grad

Abschied und Neubeginn
 

Das berühmte Gedicht "Stufen" von Hermann Hesse wollen wir heute auszugsweise zitieren. Es paßt auf unsere Stimmung und unsere Situation:

"........es muß das Herz bei jedem Lebensrufe

Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,

Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern

In andre, neue Bindungen zu geben.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,

Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,

An keinem wie an einer Heimat hängen....."

Wir haben nun endgültig Abschied genommen von unserem treuen Phoenix, der uns sieben unvergeßliche Jahre geschenkt hat.

 

Dann ging es los auf Jungfernfahrt mit dem neuen Zuhause. Fast wäre es gar nicht dazu gekommen, denn als wir aufwachten, äußerte Hans-Hermann die Befürchtung, daß unser Fahrradträger nicht passen könnte. Was der Mann im Schlaf immer so alles durchdenkt!!!

Also sind wir gleich vor dem Frühstück ums Auto gegangen, haben die Stoßstange herausgezogen (Phoenixpatent) und wollten unseren Original-Phoenix-Fahrradträger daraufsetzen. Leider fehlten ein paar Zentimeter, denn unser Träger war passend für den Mercedes Sprinter und der MAN ist nun mal breiter.

Man kann sich vorstellen, welche Gedanken uns durch den Kopf gingen. Um die Sache kurz zu machen: Herr Lohmann von der Firma Orthos konnte auch bei diesem schier unlösbaren Problem am Pfingstsonntag helfen und so ging es am frühen Nachmittag endlich auf die Piste. Unser Neuer schnurrt wie ein satter Löwe, auf den Schwingsitzen fühlt man sich wie auf Wolken und vom Aufbau, Mobiliar, Geschirr usw. hört man absolut nichts. Während der Fahrt sieht man durch die große Frontscheibe die Welt von oben - ein insgesamt komplett anderes Fahrgefühl!

Beim Fahren haben wir natürlich die Seitenstreifen in den Spiegeln doch noch häufig kontrolliert, denn der Brummi ist eben 11 cm breiter und der Fahrersitz befindet sich weiter links als bei unserem Sprinter. Aber es klappte alles gut, die A9 war schön leer und landschaftlich zauberhaft, so daß wir zwischen den prüfenden Blicken in die Spiegel auch Augen für das Grün des Thüringer Waldes und das grelle Gelb der unendlichen Rapsfelder hatten.

Wir übernachten nun auf einem offiziellen Stellplatz, der gleichzeitig Großparkplatz im Grünen ist an den Wörlitzer Parks bei Oranienbaum. Wie bei unseren früheren Umzügen auch haben wir erst einmal alles in ein Zimmer gestellt. Chaos läßt sich leichter ertragen, wenn es hinter verschlossen Türen haust.

 

Dafür herrscht in unserem Wohnzimmer bereits Ordnung und Gemütlichkeit.

 

Morgen geht es weiter nach Kiel. Zum Auspacken werden wir wohl irgendwann kommen. Und wenn das geschafft ist, dann beantworten wir auch die zirka 111 mails, die noch unbearbeitet in unserem Posteingangsfach liegen. Bitte Geduld!


 

 

 

Nach oben