Dienstag, 17. April 2012

19. Etappe: Tete (Mosambik) - Lilongwe (Malawi) 380 Km

Warum wir heute immer wieder stoppen mußten . . . . .

Schon um sieben Uhr in der Früh waren alle abfahrtbereit und machten sich auf den Weg, den Sambesi zu überqueren. Die gewaltige Brücke geriet sogar in Schwingungen bei dem Verkehr, der darüber rollte.

Schon vor der Zufahrt zur Brücke wurden wir von einem Polizeiposten gestoppt. Der Polizist bot dem Promo-Team an, den La Strada abzukaufen. Als wir ihm aber erklärten, daß wir damit noch durch halb Afrika fahren wollen, ließ er uns weiterziehen.

Am anderen Ufer angekommen, stand schon wieder ein Polizeiposten. Dieses Mal wurden das Gitz-Team und das Kuga-Team etwa 45 Minuten festgehalten und sollten eigentlich 250 $ Straßenmaut bezahlen. Dieter und Traudl redeten die Polizisten, die vielleicht auch gar keine waren, um Kopf und Kragen und durften zuletzt ohne Bezahlung passieren.

Wir anderen waren an dieser Stelle unbehelligt vorbei gekommen. Gefahren wurde bis zur Grenze in kleinen Gruppen zu zweit oder auch allein. Unterwegs stoppten manche Teams, um ihr letztes mosambikanisches Geld an den Marktständen der kleinen Ortschaften in Gemüse umzusetzen....

....oder um den Einheimischen beim Wäsche waschen und beim Baden im Fluß zuzusehen. Für Fotomotive stoppen wir ja gern.

Bisweilen stoppten wir, weil sich wieder einmal ein Ochse auf die Fahrbahn verirrt hatte oder weil bei einem der heftigen Schlaglöcher die Kühlschranktür aufgeflogen war und wir den Joghurt aus dem aufgeplatzten Becher vom Teppich kratzen mußten.

Dann stoppten wir, als wir Franz am Straßenrand sahen und sein winkendes Handzeichen als Notruf deuteten.

Nach Vollbremsung und Zurücksetzen stellte sich jedoch heraus, daß er einfach einmal eine Zigarettenpause mitten auf der Fahrbahn eingelegt hatte. Wir hätten ihn würgen können!!!

Dann aber kamen wir zur Grenze, wo sich alle trafen und Zettel ausfüllten, Pässe stempeln ließen, Zolldokumente bearbeitet wurden und dann sollte es weitergehen.

Kaum saßen wir wieder im Fahrzeug und dachten, daß wir nun zügig nach Malawi einreisen könnten, da sprang ein „Offizieller" aus seinem Häuschen und behauptete, daß wir nun noch 50$ Straßenbenutzungsgebühr zu entrichten hätten. Franz brach eine größere Diskussion vom Zaun, da ihm die Sache mehr als dubios vorkam. Sofort war er umringt von einer Traube Männer, deren Funktion sich nicht unbedingt erschloss.

Nachdem der „Beamte" aber seinen Ausweis gezeigt hatte und Franz in sein Büro bat, erinnerte sich unser Reiseleiter daran, daß er bei der Erkundungstour für die Camp Challenge diese Gebühr auch zahlen mußte. Also schoben wir alle 50$ rüber, bekamen dafür einen Zettel mit Stempel und weiter ging's.

Unsere Räder rollten aber nicht lange, da gerieten wir schon wieder in eine Polizeikontrolle. Nach Smalltalk mit dem Bobo-Team durften wir alle weiterfahren.

Aber nicht für lange, denn 15 Kilometer weiter wurden wir von drei Polizisten mit weißen Handschuhen gestoppt. Diese erklärten uns, daß sie „very proud" seien, uns in ihrem Land begrüßen zu dürfen, daß wir aber eine spezielle Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung für Malawi abschließen müßten.

Sie sammelten unsere Zolldokumente ein und wollten, daß wir alle zurück zur Grenze fahren, um diese Versicherung abzuschließen. Vorher bekämen wir auch nicht unser Carnet de passage zurück, das sie uns abgenommen hatten. Also fuhren drei von unserer Gruppe zurück zur Grenze, jeder nahm einen dieser Polizisten mit in seinen Wagen, da sie ohne Fahrzeug an der Straße standen (sehr verdächtig!) und wir uns natürlich auch nicht von unseren Papieren trennen wollten.

Nach ungefähr einer Stunde waren unsere Leute zurück und wir alle um weitere 50$ ärmer. Wir bekamen einen Aufkleber an die Windschutzscheibe und sollten so für alle malawischen Polizeikontrollen gerüstet sein.

Nun rollten wir Richtung Hauptstadt Lilongwe, wo wir für zwei Nächte auf einem wunderschönen Campingplatz mit großzügigen Rasenflächen stehen werden. Für die 380 Kilometer hatten wir 8 ½ Stunden gebraucht aber als wir alle erst einmal unter der Dusche waren, war die Anfahrt vergessen. Ein einziges Mal hielten wir noch inne, bevor wir zum allgemeinen Grillen übergingen - und das war, um mit einem Gruppenfoto das neue Land zu begrüßen, auf das wir nun alle sehr gespannt sind.

Und zum Schluß noch eine erfreuliche Eilmeldung: Heute ist ein nagelneuer Kühlschrank von Isotherm in Italien an DHL übergeben worden. Die Versandfirma wird ihn uns nächste Woche direkt zum Campingplatz in Dar es Salaam liefern. Juchuuuh!


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