Freitag, 13. April 2012

16. Etappe: Inhassoro - Gorongosa Nationalpark 420 Km

Loch an Loch und hält doch

Da wir jedes Gefühl für Raum und Zeit verloren haben, wußten wir bei unserer Abfahrt heute Morgen glücklicherweise nicht, daß heute Freitag, der 13. ist. Hätten wir in den Kalender geschaut, dann wären wir bestimmt mit mehr Bedenken unterwegs gewesen. Die abenteuerliche Strecke, die heute zu bewältigen war, hätte nämlich genug Anlaß zu Unheil geboten.

Auf den ersten 86 und den letzten 72 Kilometern der heutigen Tagesetappe, die uns über 420 Kilometer weit hinein ins Landesinnere von Mosambik führte, mußten wir größtenteils im 2. oder 3. Gang Slalom um die Schlaglöcher fahren. Darauf, daß alle Fahrzeuge ohne Achsenbruch und mit heilen Stoßdämpfern nachmittags im Camp ankommen würden, hätten wir kein Geld verwettet. Die La Stradas werden ganz schön rangenommen!

Auch einige Brückenüberquerungen standen auf dem Programm. Da gab es die moderne, mautpflichtige Brücke über den Save und die altertümliche Brücke über den Gorongosa-Fluß.

Wie gut, daß unsere Kastenwagen mit einen 100-Liter-Dieseltank ausgestattet worden sind. Die Tankstellendichte wird nun immer geringer, je weiter wir nach Norden kommen. Dafür sehen wir häufig kleine Behelfs-Zapfsäulen am Straßenrand. Mit dem Fahrrad fahren die Menschen in die bis zu 70 Kilometer entfernte nächste Tankstelle und transportieren dann in Kanistern den Treibstoff zurück an die einzige Straße, die nach Norden führt.

Direkt vor der großen modernen Save-Brücke sahen wir diese „Tankstelle" und den Reifenhändler. Bis zur nächsten offiziellen Tanke waren es über 100 Kilometer entlang der „Hauptstraße".

Dabei wurden auf der Straße allerlei Waren transportiert und es herrschte durchaus Verkehr. Glücklicherweise nicht allzu dichter, denn wir nahmen häufig die Gegenfahrbahn dazu, um den tiefen Schlaglöchern auszuweichen.

Ein „Sprit-Problem" hatten die Radfahrer jedenfalls nicht, die uns entgegen kamen. Wie viele Schläuche und Mäntel sie bei diesen Straßenverhältnissen als Reserve im Gepäck hatten, wissen wir allerdings nicht.

Auf unserer Strecke sahen wir keinen einzigen Supermarkt oder Lebensmittelladen, der uns zum Anhalten bewegt hätte. In den Städten, durch die wir kamen, herrschte zwar überall reger Handel aber wir beschlossen dann doch, lieber ein wenig mit unserem Dosen-Vorrat zu improvisieren . . . . .

Immerhin kamen alle gesund und munter im Gorongosa Nationalpark an, wo wir morgen auf Jeep-Safari gehen werden.


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