Dienstag, 10. April 2012

15. Etappe: Morrungulo - Inhassoro 230 Km

Wieder am Meer!

Wir fahren weiter durch Mosambik auf der einzigen geteerten Straße, die nach Norden führt. Die Ortschaften entlang der Strecke tragen Namen wie Unguana, Nhachengue und Mavanza. Sie sind alle gleichermaßen strukturiert: Am Straßenrand sind die „Geschäfte" und weiter zurück unter Bäumen stehen die kleinen Strohhütten.

Überall am Wegesrand laufen Frauen mit ihren Lasten auf dem Kopf. Und obwohl es nach großer Armut aussieht, entdecken wir in jedem Ort eine Schule, in der wohlgeordnete Kindergruppen in adretter Uniform unterrichtet werden. Unsere bunten, auffälligen Wohnmobile werden immer wieder bestaunt.

Die Menschen laufen häufig ohne Schuhe und haben ganz offensichtlich keinerlei Transportmittel, Kinder hüten mit einem Stock Kühe neben der Fahrbahn und die Hütten machen den Eindruck, als würden sie beim nächsten Windzug umgeweht - aber Vodacom-Sendemasten sieht man an jeder Straßenecke. Der Ausbau des Handy- und Internet-Netzes scheint auf dem Vormarsch zu sein. (Unser Glück, sonst könnten wir nicht berichten!)

Bisher waren die Straßen besser ausgebaut als gedacht, doch auf den letzten 50 Kilometern der Nationalstraße reihte sich heute ein Schlagloch ans andere. Und wenn wir Schlagloch sagen, dann sprechen wir von „Potholes" so groß wie Meteoritenkrater!

Puuh, waren wir froh, als wir endlich die EN1 verlassen konnten, um die Straße zum Meer nach Inhassoro zu nehmen. Diese einspurige Teerstraße hatte dafür aber andere Tücken: Sobald ein Fahrzeug entgegen kam - und das waren nicht wenige, denn unser Ziel war ein richtiger Touristenort - sobald also Gegenverkehr in Sicht war, mußten wir mit den linken Rädern auf die Bankette, damit jeder die halbe Straße zur Verfügung hatte.

Das Problem an dem Manöver war die recht hohe und schroffe „Abbruchkante" der Straße. Wir bangten um die Flanken unserer Reifen und fuhren sehr langsam wieder auf, um im nächsten Moment wieder herunter zu müssen. Als wir nach 14 Kilometern den Campingplatz erreicht hatten, konnten Fahrer und Beifahrer ihre T-Shirts auswringen.

Schnell hatten alle einen schönen Stellplatz gefunden, denn die großzügig parzellierten Flächen boten ausnahmslos einen unverbaubaren traumhaften Meeresblick.

Schwarze Wolken hatten sich am Himmel bereits seit einiger Zeit zusammengebraut. Kaum hatte jeder seinen Platz gefunden, zog auch schon ein Gewitter auf. Nun sollten die Sturmleinen unseres Sponsors „Peggy Peg" endlich zeigen, was sie können. Die Camp Challenger zurrten sie um alle verfügbaren Äste, um die Markisen zu sichern. Bei diesem sandigen Untergrund war das Befestigungs-System Gold wert.

So schnell wie die Regenwolken aufgezogen waren, so schnell waren sie auch wieder fort und die Sonne lud zu einem Strandspaziergang ein. Auch hier trafen wir wieder Frauen mit umgebundenen Babys und Körben auf dem Kopf, die sie manchmal herunter nahmen, um uns die Fische anzubieten, die sie darin trugen. Aber Meeresfrüchte hatten wir ja erst gestern gehabt......


 

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