Samstag, 09. Juni 2012

42. Etappe: Kalungu - Mbika  324 Kilometer

Unterwegs auf dem LKW-Friedhof

Wieder haben wir alle eine anstrengende und nicht ungefährliche Etappe unbeschadet überstanden. Wir wollen an dieser Stelle kurz innehalten und diese Tatsache nicht als selbstverständlich hinnehmen.

In Sambia gibt es zwar insgesamt relativ wenig Verkehr aber dafür sind die Straßenverhältnisse tückisch. Wir zitieren aus der Kuga Tours Streckenbeschreibung für heute: „Achtung auf der gesamten Strecke ist mit tiefen und sehr tiefen Schlaglöchern zu rechnen!!! Die Straße macht den Eindruck, sie wäre gut. Ein Indiz für Schlaglöcher sind kleine Staubwolken von anderen Fahrzeugen oder Händler am Straßenrand. Bei Händlern sind meist die schlimmsten Löcher. Es ist volle Konzentration der gesamten Besatzung gefordert!!!"

 

Wir fuhren also voll konzentriert und achteten auf Staubwolken und rote Flecken im Teer. Die Erde unter der Teerdecke ist nämlich, wie fast überall in Afrika, grellrot. Sobald etwas rot auf der Straße schimmerte, hieß es „runter vom Gas!". Wir fuhren vorsichtig an die Löcher heran und rollten entweder langsamer als Schritttempo hindurch oder fuhren mit zwei Rädern auf die Bankette, um die extrem tiefen Löcher zu umfahren. Da die Straßen aber eine sehr steile Abbruchkante haben, weiß man hinterher kaum, wie man wieder zurück auf den Teer gelangen soll, ohne sich die Flanken der Reifen aufzuschlitzen.

Wie gefährlich die Strecke wirklich war, konnten wir an den unzähligen Lastwagenleichen ermessen, die überall die Straße blockierten.

Außer den typisch afrikanischen Warndreiecken in Form von abgebrochenen Zweigen war nichts abgesperrt.

Manchmal fragte man sich, wie lange diese Riesen wohl schon so leblos mitten auf der Straße herumliegen.

Für uns waren diese Überreste schwerer Unfälle jedes Mal aufs Neue eine Gefahrenstelle.

Die Einheimischen zapften manchmal Dieselreste ab oder bewachten die Wracks und kochten sich auf einer Feuerstelle eine Mahlzeit.

Als wir am Abend unsere Fotos des Tages betrachteten, waren wir doppelt froh, mit heiler Haut im Camp angekommen zu sein. Um Euch Lesern einen authentischen Eindruck von dieser Strecke zu vermitteln, haben wir unter unsere Fotos heute noch ein paar Schnappschüsse von Olaf gemixt. Wenn man diesen Wahnsinn nicht selbst gesehen hat, kann man es fast nicht glauben . . . . .


Nach oben