Mittwoch, 09. Mai 2012

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Eigentlich hatte Franz sich die Erholung redlich verdient. Seit acht Wochen ist er nun als Reiseleiter mit uns unterwegs durch Schwarzafrika und kennt keine Feiertage und kein Wochenende. Nachdem er uns alle heil in Mombasa im Hotel abgeliefert hatte, hätte auch für ihn der Urlaub beginnen können.

Wenn da nicht weiterhin das K-Problem gewesen wäre.... Wir mochten das Wort „Kühlschrank" schon gar nicht mehr in den Mund nehmen, so frustriert waren wir über die Tatsache, daß sich unglaublich viele Menschen darum bemühten, Dieter und Waltraud zu einem funktionsfähigen Kühlschrank zu verhelfen - aber leider (bisher!) vergeblich.

Mehrmals waren wir ganz nah dran. Bereits am 13. Tag unserer Abenteuerreise fiel beim Kuga-Team der Kompressorkühlschrank aus. Sechs Tage später fuhren Dieter und Waltraud noch in Südafrika zu einer 80 Kilometer entfernt gelegenen Vertragswerkstatt, wo der Kühlschrank ausgebaut und untersucht wurde. Der Fehler war bald gefunden, jedoch kein passendes Ersatzteil greifbar. Ohne Kühlschrank kam das Kuga-Team zur Gruppe zurück.

Am 22. Tag (Gründonnerstag) - wir waren inzwischen in Mosambiks Hauptstadt Maputo - kam der Anruf, daß der Kühlschrank repariert sei. Vor uns lagen die Osterfeiertage und zwischen uns und dem begehrten Kühlschrank lagen einige Hundert Kilometer Strecke und die südafrikanisch/mosambikanische Grenze. Bis in dieser Situation irgendein Transport organisiert werden konnte, war unsere Karawane schon weitergezogen.

Im Hintergrund liefen die Drähte heiß. Franz telefonierte pausenlos mit Deutschland, Kuga Tours setzte von Kulmbach aus alle Hebel in Bewegung, Isotherm beschäftigte einige Mitarbeiter damit, eine Spedition in Afrika zu finden, um den reparierten Kühlschrank endlich wieder seiner Bestimmung zuzuführen.

Man glaubt es kaum, aber es war nicht möglich! Schließlich entschloß sich Isotherm dazu, aus Italien einen nagelneuen Kühlschrank einzufliegen. Am 37. Tag der Camp Challenge (wir waren mittlerweile am Malawisee) traf dieser Kühlschrank laut DHL-Trekkingnummer in Nairobi ein und einen Tag später meldete Kuga-Chef Olaf hocherfreut, daß der Kühlschrank bereits am Flughafen in Dar es Salaam angekommen sei.

Damit hatte das begehrte Teil uns alle überholt. WOW! Eine Woche später rollten wir in Tansania ein und waren nun voller Tatendrang, das Gerät einzubauen. Aber noch stand der Kühlschrank warm und trocken im Zoll.
Kein Problem! Wir hatten schließlich in Dar es Salaam so viel Zeit, wie sonst nirgends. Von dort aus besuchten wir ganz entspannt die Insel Sansibar und waren uns sicher, daß bei der Rückkehr der Kühlschrank am Campingplatz auf uns warten würde. Weit gefehlt!

Keiner wußte, wo dieses vermaledeite Ding abgeblieben war. Franz telefonierte sich die Finger wund aber der Kühlschrank blieb unauffindbar. Er kam nicht am nächsten Tag und auch nicht am übernächsten. Doch am über-übernächsten zog die Camp Challenge planmäßig weiter.

Wieder haben wir eine Grenze überquert und sind nun in Kenia. Jetzt endlich tauchte das gesuchte Paket auf. Der Kühlschrank hatte die ganze Zeit beim Zoll gesessen und keinen Piep gesagt. Zwischen uns und ihm liegen inzwischen wieder über 500 Kilometer und die tansanisch/kenianische Grenze. Wer Afrika kennt, der weiß, daß man dieses Paket nicht einfach bei der Post aufgeben kann mit Adresse: „Baobab Resort Mombasa". Denn dann geht der Kühlschrank spätestens an der Grenze endgültig verschütt und das ganze Drama fängt von vorne an.

Und nun schlägt die große Stunde von unserem Franz. Er kann sich unsterblich machen mit dieser Aktion und allen Reiseteilnehmern für immer in Erinnerung bleiben als der Retter der Kühlschranklosen.

Heute im Morgengrauen ist er unbemerkt entschwunden und fährt derzeit die beiden letzten Etappen in einem Rutsch zurück, um - INSHALLAH !!! - heute Abend den Kühlschrank in Empfang zu nehmen. Webasto/Isotherm versucht die ganze Sache dadurch zu unterstützen, daß sie extra einen Kurier von Dar es Salaam aus auf den Weg geschickt haben, der den Kühlschrank im Gepäck hat und Franz entgegen fährt. Was für eine Aktion! Es bleibt spannend!

Morgen holpert unser Reiseleiter über all die Schlaglöcher und Speedbumps wieder zurück zu uns und dann werden wir hoffentlich etwas zu feiern haben......wenn nicht die Grenzbeamten mißtrauisch werden, warum ein deutsches Fahrzeug mit einem einzelnen Mann am Steuer in kurzer Zeit so oft zwischen Tansania und Kenia hin und her pendelt.
Wir drücken uns jedenfalls die Daumen wund, daß alles nach Plan läuft und werden über den aktuellen Stand der Dinge berichten.  

Ach ja, wir Glücklichen genießen natürlich in der Zwischenzeit alle die Pools und üppigen Buffets dieses wunderschönen Hotels und werden nach Sonnenuntergang an der Poolbar ein Gläschen auf unseren Franz trinken!

E I L M E L D U N G :

Um 19:40 Uhr erschien auf unserem Handy eine SMS von Franz: "Ich hab das Ding!"

Wir saßen gerade gemütlich beim Abendessen und hatten zufällig ein Getränk zur Hand.....das mußte begossen werden!!!!!!!

Nun muß bloß noch an der Grenze alles gut gehen und der Einbau klappen. Wäre doch gelacht!


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