Montag, 07. Mai 2012

27. Etappe: Tanga (Tansania) - Mombasa (Kenia) 150 Kilometer

Auf dem Weg in den Urlaub

Tansania haben wir heute vorerst hinter uns gelassen. Wir besuchen nun 20 Tage lang Kenia und werden dabei zunächst eine Woche lang einen „all inclusive Urlaub" im Hotel genießen. Auf dem Rückweg vom Äquator werden wir allerdings wieder durch Tansania fahren.

Den Chinesen sei Dank! Sie bauen gerade eine Verbindungsstraße von Tanga zur Kenianischen Grenze und sind damit fast fertig. Momentan werden Leitplanken gezogen und Markierungen angebracht aber die Teerdecke ist schon glatt wie ein Babypopo. Daher rollten wir nur so dahin.

Unterwegs gab es das Übliche: Polizeiposten mit Radarpistolen, kleine ärmliche Ortschaften mit vielen winkenden Kindern. Aber auch bunte Steinhäuser und Frauen, die ihr Wasser in Eimern aus einem Brunnen herauf ziehen. Die Dörfer sehen alle ziemlich ähnlich aus und doch sind wir immer wieder davon fasziniert, was wir am Straßenrand alles zu sehen bekommen.

Bereits nach 65 Kilometern rollten wir auf die Grenze zu.

Dort gab es dieses Mal keine „Schlepper", keine zwielichten Geldwechsler und keine Händler, keine bettelnden Kinder und keine Versicherungsagenten. Dafür wurden in einem relativ modernen Gebäude unsere Fingerabdrücke eingescannt.

An jeder Grenze herrscht in Afrika striktes Fotografierverbot, was von bewaffneten Uniformierten auch durchgesetzt wird. Die Fotos, die wir zeigen, müssen wir verdeckt „aus dem Bauch heraus" schießen, um Euch überhaupt einen Eindruck von den Verhältnissen beim Grenzübertritt vermitteln zu können.

Nachdem unser Carnet de Passage und die Pässe gestempelt waren, sollten wieder einmal alle Angaben in ein großes Buch eingetragen werden. Der zuständige Grenzbeamte hatte aber nach Abfertigung des Reiseleiters und des ISO-Teams keine Lust mehr und entschied spontan, daß diese Maßnahme eigentlich doch nicht unbedingt nötig sei.

So durften wir alle zügig nach Kenia ausreisen. Dort begann das Spielchen von Neuem.

In einem recht ansehnlichen Gebäude wurden Zettel ausgefüllt, Visa gestempelt und ebenfalls unsere Fingerabdrücke gescannt. Danach alles wie gehabt: Carnet de Passage bearbeiten, damit wir die ausländischen Fahrzeuge überhaupt einführen dürfen und 40 US$ Straßenbenutzungsgebühr entrichten. Wohlgemerkt: Dollar! Und nicht irgendwelche, sondern nur Scheine, die nach dem Jahr 2000 gedruckt wurden.

Wollen wir hoffen, daß vor uns schon viele Menschen diese Straßenbenutzungsgebühr bezahlt haben und daß sie auch zweckgebunden verwendet wurde. Nachdem wir die Grenzformalitäten erledigt hatten, erwartete uns nämlich wieder eine Straße voller Schlaglöcher und aufgerissener Oberflächen.

Trotzdem kamen alle heil in Mombasa an. Und darüber freut sich niemand mehr als unser Reiseleiter Franz, der die ganze Camp Challenger-Truppe hier in vier Tagen an den Kuga-Olaf übergeben wird. Wir checkten im Baobab Beach Resort ein, wo unsere La Stradas sicher stehen. Wir haben nun sieben Tage lang den Luxus eines Zimmers mit Klimaanlage und eines „all inclusive" Hotelaufenthalts.

Und das wird uns sicherlich allen gut tun. Nach mehr als 50 Tagen gemeinsamer Reise durch Afrika ist der Teamgedanke leider etwas in den Hintergrund getreten. Es gibt eine relativ klare Grüppchenbildung.

Wer Erfahrungen mit Gruppenreisen hat, der sagt, daß eine solche Entwicklung normal sei. Wir sind darüber leicht betrübt, denn diese Camp Challenge ist so etwas Besonderes, daß wir dachten, sie als große Gruppe gemeinsam zu erleben. Aber vielleicht kommt dieses Gemeinschaftsgefühl nach einer Woche im Schlaraffenland wieder umso stärker zurück. Franz sagte zur Einstimmung: „Ihr habt jetzt Urlaub! Ihr könnt Euch sieben Tage aus dem Weg gehen oder ständig am selben Tisch die Mahlzeiten einnehmen, ganz wie Ihr wollt."

Wahrscheinlich ist auch diese „Verschnaufpause" von Kuga Tours mit Bedacht gewählt worden.....wie bisher jedes Detail auf unserer langen Reise. Olaf hat an alles gedacht, auch an den „Lagerkoller".

So werden wir uns nun von der Klimaanlage richtig durchkühlen lassen, werden das Frühstücks-, Mittags- und Abendbuffet genießen und uns an der Poolbar zwischendurch einen Cocktail bestellen. Und wenn nach dieser Woche der Staub der letzten 54 Tage komplett abgespült sein wird, dann werden wir bestimmt wieder große Lust haben, GEMEINSAM durch Schwarzafrika zu fahren. Vorher werden wir aber für Franz eine rauschende Abschiedsparty schmeißen......Treffpunkt Hotelbar!


 

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