Bereits am Abend stand nämlich ein Ereignis auf dem Programm, für das zumindest rudimentäre Ortskenntnisse zwingend erforderlich waren: Das Klausentreiben!
Die nette Dame in der Tourist-Info hatte dringend davon abgeraten, nach Einbruch der Dunkelheit noch einen Fuß vor die Tür zu setzen, da sie für die Sicherheit der Gäste nicht garantieren könne. (Wir zitieren hier einmal das Online-Portal der Stadt Oberstdorf: "Am Klausentag kleiden sich mutige junge Burschen in Fell- und Ledergewänder, setzen sich Tierköpfe oder Kappen mit Hirschgeweihen oder Ochsenhörnern auf den Kopf und ziehen johlend mit Schellen- und Kettengerassel durch die engen Gassen, um die bösen Nachtgeister, die Druden und Schatten zu vertreiben. Wehe dem, der diesen wilden Horden begegnet."
Und weiter: "Sogar viele Einheimische bleiben lieber gemütlich bei Glühwein in Ihren Stuben und betrachten das Geschehen vom sicheren Fenster. Vor allem Kleinkinder oder Personen, die den Brauch nicht kennen sollten diesem Rat folgen."
Und schließlich: "Am Klausentag haben gewöhnlich sämtliche öffentliche Infrastruktureinrichtugen ab 18.00 Uhr oder früher geschlossen. Dies gilt ebenfalls für ca. 98% der Gastronomie. Nahezu alle Restaurants, Bistros oder andere Lokalitäten haben an diesem Tag nicht geöffnet."
So schlimm, daß sogar die Kneipen dicht machen? Was tun? Wir fühlten uns natürlich dem journalistischen Gedanken verpflichtet, für unsere Leser auch von der vordersten Front zu berichten und so schlichen wir uns durch die menschenleeren Gassen - immer auf der Hut vor Schellenrasseln und wildem Kampfgebrüll. |