Dienstag, 05. Juni 2012

39. Etappe: Mikumi - Iringa 234 Kilometer

Zurück im Tal der Baobabs.

Vor der heutigen Etappe hatten wir ziemlichen Respekt. Auf dem Hinweg konnten wir uns an der wunderschönen Berglandschaft kaum erfreuen, weil wir die Augen entweder fest auf die Straße vor uns gerichtet hatten, um den überall kreuz und quer herumstehenden defekten LKWs rechtzeitig ausweichen zu können. Oder aber wir starrten geschockt auf die Gegenfahrbahn und zogen innerlich die Köpfe ein, weil die Überlandbusse in halsbrecherischem Tempo die Kurven schnitten.

Kaum waren wir gestartet, stand schon ein Lastwagen mitten auf der Straße und rührte sich nicht. Zum Glück bringt uns so ein Hindernis nach über 80 Tagen Afrika nicht mehr aus der Ruhe. Irgendwie zirkeln wir uns immer daran vorbei und dann geht die Fahrt weiter....bis zur nächsten Blockade.

 

Abgesperrt ist nie etwas, als „Warndreieck" dienen abgebrochene Zweige und manchmal wird sogar Wäsche an den LKWs getrocknet oder am Straßenrand gekocht. Man stellt sich ganz offensichtlich auf einen längeren Zwangsstopp ein. Wenn die Blätter an den grünen Warndreiecken schon sehr vertrocknet sind, kann man abschätzen, wie lange die Wracks bereits die Straße blockieren, ohne daß viel unternommen wird.
In Afrika ticken die Uhren langsamer als in Europa. Und irgendwie regelt sich alles irgendwann,...Inshallah!
Insgesamt hatten wir heute jedoch Glück. Die Busfahrer, die morgens in Dar es Salaam und in Mbeja losfahren, hatten es noch nicht bis zu unserem Straßenabschnitt geschafft und die LKW-Fahrer hatten entweder größtenteils Herbstferien oder waren im Streik.....kurz gesagt: Es herrschte ungewohnt wenig Verkehr und wir konnten das bezaubernde Tal der Tausend Baobabs richtig genießen.

 

Den Nachmittag verbrachten wir auf einem idyllischen Campingplatz auf 1600 m Höhe in göttlicher Ruhe. Noch immer machen die Zeitschriften, die Marco und Stella aus dem Flugzeug mitgebracht haben, die Runde. Dabei sind die beiden bereits gestern Abend wieder heil in Deutschland gelandet.
Da wir überraschend doch ein schwaches Internet-Netz finden konnten, geben wir von heute dieses Lebenszeichen und sagen auf unbekannte Zeit Adieu. Die nächsten beiden Tage werden wir auf einer Kaffeeplantage bei Mbeja verbringen und dann geht es über die Grenze nach Sambia. Die Versorgungslage in diesem Land soll schlecht sein. Wir tanken in Tansania noch einmal voll und rechnen so bald nicht mit einem Internetzugang. Aber wer weiß? Manchmal läßt man sich gern überraschen.


 

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